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  Bürgerzentrum Mühlenberg

                    und

Soziales Netzwerk Mühlenberg

Zentren sollen Leben ins Dorf bringen

29.01.2013 | 18:33 Uhr graphic

Fröndenberg. Innerhalb einzelner Stadtgebiete reift die Idee, ortsnahe Zentren zur Grundversorgung der Bürger wieder aufzubauen. Vor allem im Bereich des Mühlenbergs sowie in Ardey gewinnen diese Ideen erste Formen.

Jürgen Spelthann hat das DORV-Konzept mit entwickelt - am Montag stellte er es vielen Interessierten in Fröndenberg vor.

„DORV“ nennt sich dieses Konzept - „DORV“ heißt dabei „Dienstleistungen und ortsnahe Rundum-Versorgung“. In vielen Regionen Deutschlands gibt es Bereich „DORV“-Zentren, die sehr gut laufen. Jürgen Spelthann hat das Konzept dieser besonderen Versorgungsstruktur im ländlichen Raum mitentwickelt und stellte es am Montag knapp 50 interessierten Fröndenbergern vor. Im Publikum saßen dabei neben Politikern und Bürgern auch Vertreter von UKBS und Fröndenberger Bauverein, der im Bereich des Mühlenbergs etliche Wohnungen besitzt.

Idee von „DORV“ ist es, in Orte, in denen keine Versorgung mehr gegeben ist, diese wieder einzubinden -- für mehr Lebensqualität der Bürger. In Jülich-Barmen im Westen Nordrhein-Westfalens entstand das erste „DORV“-Zentrum. Hier gibt es Lebensmittel, hier kann man behördliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Es gibt ein Café für den Plausch zwischendurch, es gibt Informationstafeln, einen Lieferservice und und und. „Das DORV-Konzept muss auf mehreren Säulen stehen - es geht nicht nur um Lebensmittel“, verriet Jürgen Spelthann in seinem Vortrag. Güter des täglichen Bedarfs, Dienstleistungen und sozialer Service seien die drei Grundelemente des Konzepts, das im besten Fall von Kultur- und Kommunikationsangeboten ergänzt wird.

So hat es Jülich-Barmen gemacht. Mittlerweile gibt es hier stundenweise in der Woche auch einen Allgemein- und Zahnarzt, der eben ortsnahe Versorgung anbietet. „Aber entscheidend ist, dass die Menschen das wollen und auch annehmen“, sagte Spelthann, der ergänzte, dass das Konzept aus Jülich nicht 1-zu-1 für andere Orte übernommen werden könne. Eine Basisanalyse beispielsweise für den Mühlenberg müsse zeigen, was hier angeboten werden muss. Wichtig sei dabei ein passgenaues Angebot zu finden, regionale Lieferanten mit ins Boot zu holen und vor allem auch die soziale Struktur des jeweiligen Einzugsgebietes mit zu beachten. „Der Mühlenberg könnte ein klassischer Fall sein“, sagte Spelthann. Zuhörer des Vortrags aus dem Fröndenberger Westen könnten sich solch ein Projekt aber auch im Bereich des Ardeyer Gemeindehauses vorstellen, wo viele neue Wohnungen entstehen sollen.

„DORV“ sei indes nicht nur etwas für ältere Mitbürger. Die hätten zwar kurze Wege und könnten lange in ihrer gewohnten Umgebung leben - und das übrigens bei keineswegs utopischen Preisen für Lebensmittel im Zentrum. „Es darf keine Apotheke sein“, sagte Spelthann mit Blick auf die Preispolitik. Neubürger würden hier schnell ins Gespräch kommen, Berufstätige können Einkaufsstress am Arbeitsplatz entfliehen - DORV ist ganz bewusst auf alle Gruppen ausgerichtet.

Wichtig bei allen menschlichen Aspekten: Auch die wirtschaftliche Seite ist interessant. Denn die Dörfer oder Stadtteile würden durch solch ein Zentrum eine spürbare Aufwertung erfahren und interessant für neue Mieter, was wiederum Preis und Bestand der Wohnungsbaugenossenschaften sichert. Die - in der Spitze UKBS und Bauverein auf den Mühlenberg - müssten bei einer Umsetzung des Projektes zwingend mit ins Boot geholt werden. Doch weitere Partner müssen folgen, weiß Spelthann. Kommune, vielleicht Banken oder soziale Vereine, aber vor allem Bürger müssten sich beteiligen. „Ohne die geht es nicht“.

Dominik Pieper

Anzeiger 18.03.2012 Hellweger

Mühlenberg auf dem Weg zu „DORV“




Nächstes Treffen schon geplant



Fragebogen soll Wünsche ermitteln




Es gibt keinen Supermarkt mehr auf dem Mühlenberg und auch keinen Metzger, von ärztlicher Versorgung ganz zu schweigen. Ein Umstand, mit dem sich die Bürger des Stadtteils aktuell arrangieren müssen, der aber nicht so bleiben muss. Um dem Mühlenberg wieder einen Kern zu geben, der die Nahversorgung sichert, und vor allem auch einen Treffpunkt für die Bürger bietet, könnte das „DORV“-Projekt ein möglicher Weg sein.


DORV“ steht wie berichtet für Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung. Das Wortspiel macht deutlich, dass es der Initiative um Dörfer und Ortsteile geht, die unter schrumpfender Infrastruktur leiden. Seine Anfänge hatte das Projekt in Barmen (Jülich), wo nach dem Schließen des letzten Dienstleisters im Ort eine ganz ähnliche Situation herrschte wie jetzt auf dem Mühlenberg. Dieser begegnete man damals mit der Gründung eines Dorfladens.



Doch: „Was in einem Ort funktioniert hat, kann man nicht eins zu eins an einem anderen umsetzen“, machte Jürgen Spelthann vom DORV-Projekt bei der Präsentation am Samstag deutlich. So ist die angebotene Dienstleistung eher die Hilfe bei der Beseitigung von Hindernissen, wie er sagte. Ganz entscheidend ist, dass die Bürger von Anfang an mit eingebunden werden, denn: „Die Bürger entscheiden über Erfolg oder Misserfolg mit ihren Füßen“, so Spelthann.



Dementsprechend wäre der nächste Schritt zunächst einmal eine Umfrage, die Aufschluss darüber geben soll, was sich die Bürger auf dem Mühlenberg am meisten wünschen. Ist es nur der fehlende Lebensmittelladen oder wird auch zumindest eine wöchentlich betriebene Arztpraxis gebraucht? Sollte es auch einen Treffpunkt geben und welche Versorgung vermissen die Bürger noch?


Knapp 40 Teilnehmer kamen zur Auftaktveranstaltung. Viele haben sich schon bereit erklärt, bei der Verteilung der Fragebögen zu helfen und das „DORV“-Vorhaben zu unterstützen.

in dieser Woche wollen die Mühlenberg-Bürger bei einem erneuten Treffen den nächsten Schritt Richtung mehr Lebensqualität machen, wie Jürgen Wiechert, Sprecher des Sozialen Netzwerkes, ankündigte. Dann soll das weitere Vorgehen festgelegt werden, das am Ende eine Steigerung der Lebensqualität auf dem Mühlenberg bewirken soll.




Von Sebastian Pähler